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Стихи Генриха Гейне в переводе на русский язык

 



Чуть не в каждой галерее (Гейне/Блок)


Чуть не в каждой галерее
Есть картина, где герой,
Порываясь в бой скорее,
Поднял щит над головой.

Но амурчики стащили
Меч у хмурого бойца
И гирляндой роз и лилий
Окружили молодца.

Цепи горя, путы счастья
Принуждают и меня
Оставаться без участья
К битвам нынешнего дня.


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Весенней ночи прекрасный взор (Гейне/Коломийцев)



Весенней ночи прекрасный взор
Так кротко меня утешает:
«Любовь обрекла тебя на позор
И вновь тебя возвышает».

На липе молодой поёт
Так сладко Филомела;
Мне в душу песнь её течёт, —
И, ширясь, душа запела.


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Тебя люблю я, — неизбежна (Гейне/Коломийцев)


 Тебя люблю я, — неизбезжна
Разлука наша, — не сердись!
Цветущий образ твой и нежный
И мой печальный — не сошлись!

Да, от любви к тебе я вяну,
Я тощ и бледен стал, — вглядись!
Тебе я вскоре гадок стану, —
Я удаляюсь, — не сердись!

Немецкая поэзия. Иоганн Вольфганг Гете


Abendlied

Über allen Gipfeln
Ist Ruh,
In allen Wipfeln
Spürest du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch.


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An Mignon

Über Tal und Fluß getragen,
Ziehet rein der Sonne Wagen.
Ach, sie regt in ihrem Lauf,
So wie deine, meine Schmerzen,
Tief im Herzen,
Immer morgens wieder auf.

Kaum will mir die Nacht noch frommen,
Denn die Träume selber kommen
Nun in trauriger Gestalt,
Und ich fühle dieser Schmerzen,
Still im Herzen,
Heimlich bildende Gewalt.

Schon seit manchen schönen Jahren
Seh ich unten Schiffe fahren,
Jedes kommt an seinen Ort;
Aber ach, die steten Schmerzen,
Fest im Herzen,
Schwimmen nicht im Strome fort.

Schön in Kleidern muß ich kommen,
Aus dem Schrank sind sie genommen,
Weil es heute Festtag ist;
Niemand ahnet, daß von Schmerzen
Herz im Herzen
Grimmig mir zerrissen ist.

Heimlich muß ich immer weinen,
Aber freundlich kann ich scheinen
Und sogar gesund und rot;
Wären tödlich diese Schmerzen
Meinem Herzen,
Ach, schon lange wär ich tot.


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An den Mond


Schwester von dem ersten Licht,
Bild der Zärtlichkeit in Trauer!
Nebel schwimmt mit Silberschauer
Um dein reizendes Gesicht;
Deines leisen Fußes Lauf
Weckt aus tagverschloßnen Höhlen
Traurig abgeschiedne Seelen,
Mich und nächt'ge Vögel auf.

Forschend übersieht dein Blick
Eine großgemeßne Weite.
Hebe mich an deine Seite!
Gib der Schwärmerei dies Glück;
Und in wollustvoller Ruh
Säh der weitverschlagne Ritter
Durch das gläserne Gegitter
Seines Mädchens Nächten zu.

Dämmrung, wo die Wollust thront,
Schwimmt um ihre runden Glieder.
Trunken sinkt mein Blick hernieder.
Was verhüllt man wohl dem Mond?
Doch was das für Wünsche sind!
Voll Begierde zu genießen,
So da droben hängen müssen;
Ei, da schieltest du dich blind.


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 Abschied


War unersättlich nach viel tausend Küssen –
Und mußt mit einem Kuß am Ende scheiden.
Nach herber Trennung tief empfundnen Leiden
War mir das Ufer, dem ich mich entrissen,

Mit Wohnungen, mit Bergen, Hügeln, Flüssen,
Solang ichs deutlich sah, ein Schatz der Freuden;
Zuletzt im Blauen blieb ein Augenweiden
An fernentwichnen lichten Finsternissen.

Und endlich, als das Meer den Blick umgrenzte,
Fiel mir zurück ins Herz mein heiß Verlangen;
Ich suchte mein Verlornes gar verdrossen.

Da war es gleich, als ob der Himmel glänzte;
Mir schien als wäre nichts mir, nichts entgangen,
Als hätt ich alles, was ich je genossen.


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Den Freunden


Des Menschen Tage sind verflochten,


die schönsten Güter angefochten,


es trübt sich auch der frei’ste Blick;


du wandelst einsam und verdrossen,


der Tag verschwindet ungenossen


in abgesonderten Geschick.



Wenn Freundesantlitz dir begegnet,


so bist du gleich befreit, gesegnet,


gemeinsam freust du dich der Tat.


Ein Zweiter kommt, sich anzuschließen,


mitwirken will er, mitgenießen;


verdreifacht so sich Kraft und Rat.



Von äußerm Drang unangefochten,


bleibt, Freunde, so in eins verflochten,


dem Tag gönnet heitern Blick!


Das Beste schaffet unverdrossen;


Wohlwollen unsrer Zeitgenossen,


das bleibt zuletzt erprobtes Glück.

 

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Willkommen und Abschied


Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde!


Es war getan fast eh gedacht.


Der Abend wiegte schon die Erde,


Und an den Bergen hing die Nacht;


Schon stand im Nebelkleid die Eiche,


Ein aufgetürmter Riese, da,


Wo Finsternis aus dem Gesträuche


Mit hundert schwarzen Augen sah.



Der Mond von einem Wolkenhügel


Sah kläglich aus dem Duft hervor,


Die Winde schwangen leise Flügel,


Umsausten schauerlich mein Ohr;


Die Nacht schuf tausend Ungeheuer,


Doch frisch und fröhlich war mein Mut:


In meinen Adern welches Feuer!


In meinem Herzen welche Glut!



Dich sah ich, und die milde Freude


Floss von dem süßen Blick auf mich;


Ganz war mein Herz an deiner Seite


Und jeder Atemzug für dich.


Ein rosenfarbnes Frühlingswetter


Umgab das liebliche Gesicht,


Und Zärtlichkeit für mich - ihr Götter!


Ich hofft' es, ich verdient' es nicht!



Doch ach, schon mit der Morgensonne


Verengt der Abschied mir das Herz:


In deinen Küssen welche Wonne!


In deinem Auge welcher Schmerz!


Ich ging, du standst und sahst zur Erden


Und sahst mir nach mit nassem Blick:


Und doch, welch Glück, geliebt zu werden!


Und lieben, Götter, welch ein Glück!